Mitteldeutsche Meisterschaft im Vierkampf
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Mitteldeutsche Meisterschaft im Vierkampf 〰️
Sachsen-Anhalt holt Mannschaftsgold
Am ersten Novemberwochenende, bei herrlichem Wetter, trafen sich die Vierkämpfer auf der Reitanlage des Zeitzer Reitvereins. Die Teilnehmer reisten aus den angrenzenden drei Bundesländern an, sodass mit Sachsen-Anhalt eine Starterzahl von über 70 Aktiven zu vermelden war.
Um die Veranstaltung in dieser Größenordnung durchzuführen, gab es im Vorfeld für die Vereinsmitglieder und die freiwilligen Helfer alle Hände voll zu tun. Nicht nur die neue Reitanlage musste für die drei hier stattfindenden Teilprüfungen hergerichtet werden, nein, sondern auch auf der alten Reitanlage gab es einiges zu tun. Hier galt es ca. 40 Pferde unterzubringen. Mit vielen fleißigen Händen konnten zusätzlich innerhalb kürzester Zeit 20 mobile Boxen in der dort vorhandenen Reithalle aufgebaut werden, ausreichend Futter und Einstreu standen am Ende ebenfalls bereit. Der Ehrenvorsitzende des Zeitzer Reitvereins, Herr Ernst Ebenhoch, hat hier nichts dem Zufall überlassen. Durch die vielen Reitturniere und Fuchsjagden, die unter seiner Leitung durchgeführt wurden, weiß er genau worauf es ankommt. Ein wichtiges Standbein für die Durchführung sind natürlich auch die Sponsoren, wie Josera (Futtermittel), Familie Lüttich-Bindemann (Technische Dienstleistungen) oder Fuhrbetrieb Marx (Stallplaketten), ohne die solche Veranstaltungen gar nicht denkbar wären.
Der Vierkampf ging am Samstagvormittag mit dem Schwimmen in der Zeitzer Schwimmhalle in die erste Runde. Bevor sich die vielen Teilnehmer in die Fluten stürzten, gab es aber erst einmal eine kurze Ansprache für die Eröffnung der Wettkämpfe dieser Mitteldeutschen Meisterschaft. Mit der Ü18 Altersklasse wurde begonnen. Nach einer kurzen Aufwärmrunde, die vor jedem Klassendurchgang durchgeführt wurde, ging es los. Bei den 20 Schwimmern der Ü18, war Thomas Vos (Sachsen), der mit Abstand Schnellste auf der 50m Strecke, Platz zwei ging an Kathrin Zeibig (Berlin-Brandenburg) und knapp dahinter reihte sich Sachsen-Anhalt mit Michelle Weihmann ein. In der Altersklasse U18 (15 Starter) ging der Sieg nach den 50m an Linn Bindemann (Sachsen-Anhalt), Platz zwei erreichte Cora Kropf (Sachsen) und ganz knapp dahinter, auf Platz drei, kämpfte sich Hanna Tunger (Sachsen). Ihre Schwester Lina Tunger (Sachsen) holte nach ihren 50m den Sieg bei dem 18-köpfigen Starterfeld in der U14. Vereinskollegin Elly Szymanek schwamm auf Platz zwei und auch der dritte Platz ging mit Mila Jeske nach Sachsen. Alle drei Schwimmerinnen lagen mit ihren Schwimmzeiten ganz dicht beieinander. Die letzte Runde bestritten die 17 Schwimmer der U12. Hier ging der Sieg auf der 25m-Bahn ebenfalls nach Sachsen, an Ole Burkhardt, der allen wahrlich davon schwamm. Mit Emilia Szymanek gab es die nächste Schleife für Sachsen. Helena Künzel, die als Einzige in dieser Altersklasse für Berlin-Brandenburg an den Start ging, holte hier den dritten Platz.
Wieder auf der Reitanlage angekommen, konnten sich die Aktiven erst einmal beim Mittagessen stärken und neue Kraft tanken, denn im Anschluss stand das Laufen auf dem Plan. Zum Glück schaute die Sonne hier und da durch die Wolken, sodass es nicht ganz so kalt war im Freien. Nachdem die Teilnehmer Gruppenweise ihre Laufstrecke besichtigt hatten, ging es los. Für die älteren Teilnehmer ging es für die 3000m einmal um die ganze Reitanlage und wieder zurück. Bei der Ü18 Gruppe war die schnellste Läuferin aus Berlin-Brandenburg. Dr. Franziska Küster hatte über eine halbe Stunde Vorsprung zur Zweitplatzierten Anja Schöniger (Sachsen), Sophie-Marie Reif (Thüringen) belegte den dritten Platz. Geschafft nach der langen Strecke über Berg und Tal, erreichten auch die U18 Teilnehmer, angeführt von Sophie Morgner (Sachsen), das Ziel. Mit Nathan Milan Wotschke (Berlin-Brandenburg) belegte einer der wenigen teilnehmenden Jungs den zweiten Platz. Die zwei liefen eine super Zeit und hatten am Ende auch einen Vorsprung von über einer halben Stunde zur Drittplatzierten Hanna Tunger (Sachsen). Für die U14 wurde die Strecke dann etwas abgeändert, da nur 2000m vorgeschrieben waren. Hier ging es einmal um die Reitanlage und deren Gebäude, was aber trotzdem noch eine anspruchsvolle Strecke war. Endlich konnte Sachsen-Anhalt auch wieder einen Sieg verbuchen. Janne-Uwe Stutzer, ein weiterer junger Mann, gab alles und siegte. Gleich dahinter kam Emily-Ella Wotschke (Berlin-Brandenburg) ins Ziel, etwas abgeschlagen aber sichtlich erleichtert kam mit Lina Tunger, Sachsen auf den dritten Platz. Auch den jüngsten Läufern aus der U12 blieb die Berg- und Talstrecke, auch wenn sie nochmal auf die vorgeschriebenen 800m verkürzt wurde, nicht erspart. Man sah ihnen an, wie anstrengend es ist, aber auch sie kämpften sich tapfer bis zum Ziel durch. Mit Enna Stutzer ganz oben auf dem Treppchen, holte Familie Stutzer den zweiten Sieg für das austragende Bundesland, worüber die Eltern sichtlich stolz waren. Beim Laufen konnten Emilia Szymanek (Platz 2) und Ole Burkhardt (Platz 3) erneut Schleifen für Sachsen holen.
Mit dem Länderabend in den Klinkerhallen neigte sich der erste Wettkampftag dem Ende zu. Wie wichtig solche Veranstaltungen sind, wurde in der offiziellen Ansprache von Ernst Ebenhoch, aber auch Dr. Ulf Altmann (Stadtratsvorsitzender Zeitz), nochmal Kund getan. Mit den anschließenden Worten „Das Buffets ist eröffnet“, bildete sich innerhalb kürzester Zeit eine riesige Schlange mit hungrigen Aktiven und deren Angehörigen. Zur Freude der Fleischerei Sitter, die sich mit dem Catering wirklich sehr viel Mühe gegeben haben, leerten sich die großen Pfannen in kürzester Zeit. Es schmeckte den Gästen sichtlich, wer Nachschlag wollte, der musste wirklich schnell sein. Hoch gelobt wurde auch das vielfältige Angebot an Speisen. Bevor es dann auf die Tanzfläche ging, kamen noch die Besten der Schwimm- und Laufprüfungen zu ihren Ehren. Die Zeitzer Sternschnuppen und das Showteam „Pony und Kleid“ vom Zeitzer Reitverein rundeten mit ihren kurzweiligen Auftritten den Abend ab, was dank des DJ´s Mario Sonnenberg, mit Tanzeinlagen der Jungen Gäste bis in die späten Abendstunden fortgesetzt wurde. Ein wirklich gelungener Länderabend, bei dem alle auf ihre Kosten kamen.
Mit wenig Schlaf, aber gut gestärkt, ging es am Sonntagmorgen in das Dressurviereck. Dieses Mal waren die Kleinsten die Ersten. In Zweiergruppen, wie in allen Prüfungen auf Grund der vielen Teilnehmer, absolvierten sie ihren Dressurreiter-WB. Mit Clara Rüder (8,2) auf Golden Touch und Hanna Seidel (8,0) auf Schoensgreen Haselmaus ging die goldene und silberne Schleife nach Sachsen. Die Bronzene konnte Enna Stutzer (7,8) mit Kintao erneut für Sachsen-Anhalt holen. Bei den U14 Reitern sah die Länderverteilung ähnlich aus. Hier holte Lina Tunger (8,3) mit Fürstin Fenja in der E-Dressur für Sachsen erneut einen Sieg, gefolgt von Merle Joppich (7,8/ Sachsen-Anhalt) mit Quintenio und Lisbeth Kirchhoff (7,7/ Sachsen) mit Golden Harper. Von Prüfung zu Prüfung spürte man immer mehr den Kampf- aber auch Teamgeist der in der Luft lag, der oftmals aber auch nicht zu überhören war. Der Sieg in der U18 A-Dressur ging nach Berlin-Brandenburg, an Anna-Lena Chen (8,0) mit Alexis Blue. Für den Ritt von Linn Bindemann und Wynu ging der zweite Platz nach Sachsen-Anhalt und auch Sachsen holte mit Sophie Morgner (7,8) und Fürstin Fenja eine weitere Schleife. Je schwerer die Prüfungen wurden, desto erfolgreicher war Berlin-Brandenburg in der Dressur, denn auch in der Ü18-Prüfung, einer A-Dressur, holten sie mit Kathrin Langer (8,5) und Codynator den Sieg. Der zweite und dritte Platz blieb mit Liesa-Marie Grimm (8,3/ Solary) und Anja Schöniger (8,2/ Golden Sunshine) in Sachsen. Nach dem spannenden Auftakt im Dressursattel folgte eine kurze Mittagspause, die Parcourschef Frank Bergmann und seine Helfer zum Aufbau der Hindernisse nutzten. Auch hier starteten die U12 Reiter mit ihrem Springreiter-WB als Erstes. Hier zeigte Clara Rüder (8,4) mit Golden Touch ein weiteres Mal was für eine starke Reiterin sie ist und holte sich den zweiten Sieg. Ihre Teamkolleginnen Laura Frey (8,2) mit Dillyn Devil und Marta Brunner (8,1) ebenfalls mit Dillyn Devil belegten die weiteren Plätze, sodass sich Sachsen an der Spitze behaupten konnte. In der Altersklasse U14, einem E-Stilspringen, erhielt Pia Hesse (Thüringen) eine 8,2 mit Horse Gym`s La Carlita, was ihr den Sieg bescherte. Platz zwei blieb in Sachsen-Anhalt, hier erreichte Teresa Müller mit Pünktchen eine 7,8. Ganz knapp dahinter reihte sich Sachsen mit Momo Schütze (7,7) und Daily Fresh ein. Eine A**-Stilspringprüfung war für die U18-Teilnehmer vorgeschrieben, die Lina-Sophie Rödel (8,0/ Sachsen) mit Sa Coeur gewinnen konnte. Den zweiten und dritten Platz erkämpften sich Helena Jäger (7,3) mit Sissi Florestano und Lilli Voigt (7,2) mit Camilla Cadeau, die beide für Sachsen-Anhalt an den Start gingen. In der letzten Prüfung dieser Mitteldeutschen Vierkampfmeisterschaft ging es bei den Ü18 Reitern noch einmal richtig zur Sache, jeder wollte vorne sein. Letztendlich entschied Thomas Vos (8,0/ Sachsen) mit Lausitzer Junior II die A*-Stilspringprüfung für sich. Ganz dicht gefolgt von Kathrin Langer (7,9/ Berlin-Brandenburg) mit Codynator und Janine Penzel (7,8/ Sachsen-Anhalt) mit My Present.
Nachdem die Hindernisse in Windeseile weggeräumt waren, wurde es noch einmal richtig spannend für alle Beteiligten, die Meisterehrung stand an. Unter tosendem Beifall liefen die Aktiven Länderweise in die Reitbahn und stellten sich in einem Halbkreis auf. Nach einer Ansprache und Danksagungen, unteranderen von der Vereinsvorsitzenden aus Zeitz Kerstin Grajek, folgten die Ehrungen. Begonnen wurde mit den Einzelehrungen in den Dressur- und Springprüfungen, sowie den Einzelwertungen der jeweiligen Altersklasse. Die Meistertitel in der U12, U14 und U18 blieben in Sachsen. Hier standen Clara Rüder (U12), Lina Tunger (U14) und Sophie Morgner (U18) für ihr Bundesland auf dem Treppchen. In der Altersklasse Ü18 ging der Titel mit Kathrin Zeibig nach Berlin-Brandenburg. Auch die Landesmeister bzw. -besten erhielten in ihrer Altersklasse eine Auszeichnung. Für Sachsen-Anhalt waren das Enna Stutzer, Janne-Uwe Stutzer, Linn Bindemann und Janine Penzel. Sachsen gratulierte Clara Rüder, Lina Tunger, Sophie Morgner und Anja Schöniger, sowie Berlin-Brandenburg Helena Künzel, Mila Musiol, Anna-Lena Chen und Kathrin Zeibig. Und auch Thüringen hatte mit Sorina Joseline Schmidtke, Pia Hesse, Malin Bergner und Frank Werner ihre Sieger geehrt. Doch das spannendste Ergebnis blieb bis zum Schluss offen, welches Bundesland ist neuer Vierkampfmeister. Man hätte denken können, anhand der vielen vorderen Platzierungen, das Sachsen ganz oben steht. Aber nein, zur Freude des Veranstalters war es Sachsen-Anhalt, die den Mitteldeutschen Mannschaftsmeistertitel im Vierkampf holten. Mit Enna Stutzer, Melissa Schwindack, Linn Bindemann und Janine Penzel hat Sachsen-Anhalt die richtige Mannschaft zusammengestellt. Sachsen holte, aber nur knapp dahinter, silber mit Hanna Seidel, Lisbeth Kirchhoff, Hanna Tunger und Tina Leistner. Bronze ging an Helena Künzel, Emily-Ella Wotschke, Luzi Ida Przygotzky und Lena Haug aus Berlin-Brandenburg. Und Thüringen schloss sich mit Sorina Joseline Schmidtke, Julian Gentzsch, Malin Bergner und Frank Werner an. Nachdem alle ihre Schärpen und Preise erhalten hatten, ging es noch auf eine letzte große Ehrenrunde, die mit schallendem Beifall begleitet wurde. Und ein ereignisreiches Wochenende neigte sich dem Ende.
Text und Fotos: Doreen Ulbrich
